Space Mutiny

Originaltitel: Space Mutiny

Land:             USA / Südafrika

Jahr:              1988

FSK:               16

 

Spaß:       2 von 5               Niveau:           1 von 5

 

Trash:      4 von 5                Gewalt:          2 von 5

 

Die Southern Sun, ein Raumschiff, reist zu einem fernen Planeten, um dort eine Kolonie zu gründen. Da die Reise länger dauert ist man schon seit einigen Generationen unterwegs und voraussichtlich wird auch erst eine kommende Generation die Ankunft erleben. Dieser Umstand erfreut nicht alle an Bord, so dass sich ein Teil der Besatzung zur Meuterei entschließt. Sie wollen lieber auf einem der Planeten siedeln an denen man unterwegs vorbeikommt. Diese gehören dummerweise nur schon anderen Außerirdischen o.ä. und das galaktische Gesetz ist diesbezüglich recht strikt. Also sabotieren, die Meuterer zuerst die Shuttlerampe, so dass niemand mehr an Bord kann beziehungsweise von dort weg kommt. Warum das für den Plan wichtig ist habe ich nicht ganz verstanden, aber was soll’s. Jedenfalls übernehmen sie – nach der Ermordung aller die sie enttarnen wollen – große Teile des Raumschiffs. Bei der Planung des Aufstandes wurde allerdings nicht bedacht, dass man sich in einem Actionfilm der 1980er Jahre befindet und da gibt es nun mal einen blonden, muskelbepackten Helden, welcher die Verbrecher mehr oder minder im Alleingang besiegt. Dazu gibt es noch eine eher leicht bekleidete Frau, die vom Helden gerettet werden muss. Auch wenn ihr die Flucht fast schon ohne ihn gelungen wäre: Kaum ist sie nämlich mit ihrem Wächter alleine fühlt sie sich überraschenderweise unwiderstehlich zu diesem hingezogen. Dieser findet es völlig plausibel, dass die Geisel auf der Stelle Sex mit ihrem Aufpasser haben will sobald man unbeobachtet ist und lässt sich ohne weitere Umstände überreden sich bis auf die Unterhose auszuziehen, was seiner Überwältigung nicht unbedingt abträglich ist. Na ja, irgendwann wird die Meuterei jedenfalls vom blonden Helden endgültig niedergeschlagen, dabei explodieren noch eine Menge Dinge und alle Freunde billiger Science-Fiction-Action sind glücklich.

Allein die Kulissen sagen schon eine Menge über den Film aus. Das Innere des Raumschiffs ist teilweise in alten, verrosteten Fabrikhallen gedreht und das sieht man auch. Ein wenig mehr Mühe hätte sich da durchaus gelohnt. Bei den Spezialeffekten hätte ein bisschen weniger dafür nicht geschadet. Das sind typische 1980er Science-Fiction-Effekte, aber auch damals hätte man sich denken können, dass das nicht realistisch aussieht. Die Produzenten haben scheinbar nicht so weit gedacht, weshalb Space Mutiny leider etwas damit überladen ist. Nur eingeschränkt Mühe gegeben hat man sich auch bei der Kleidung der Crew. Die Damen tragen völlig beinfrei. Der entscheidende Bestandteil der Uniform des Helden scheint ein Muskelshirt zu sein. Dafür könnten die Uniformen des Sicherheitsdienstes auch als SA-Uniformen durchgehen. So ganz hat man sich dann aber doch nicht am historischen Vorbild orientiert. Der Schiffsname Southern Sun legt schließlich auch eine andere, wenn auch verwandten Organisation als Vorbild nahe. Und so erinnert das Logo der Southern Sun doch recht stark an SS-Runen.

Der Film bietet so viele Fehler, dass es wirklich schwer ist die alle aufzuzählen oder auch nur zu finden. Hätte ich den Film nicht in der Version von Mystery Science Theater 3000 gesehen hätte ich vermutlich nie gemerkt, dass da eine Frau auf der Brücke arbeitet, die längst erschossen wurde. Dank der Kommentare zweier Roboter und eines Typen im Weltraumoverall bemerkt man solche Dinge erst und weiß den Film richtig zu schätzen. Und zur Not liefert die Rahmenhandlung von MST3k zumindest noch ein paar, wenn auch stellenweise eher flache Gags.

 

Links zum Thema:

 

Wer sich die Sache trotzdem antun möchte, der kann das meintewegen gerne tun. Bei youtube gibt es die Version von Mystery Science Theater sogar komplett:

 

Quelle für die oben genannten Basisinformationen: ofdb (Stand: 19. 8. 2014; bezüglich des Produktionslandes werden im Internet von verschiedenen Quellen sowohl die USA als auch Südafrika genannt)

 

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