Decay - The LHC zombie movie

Originaltitel: Decay

Land:             Großbritannien / Schweiz

Jahr:              2012

FSK:               unbekannt

 

Spaß:       2 von 5               Niveau:           4 von 5

 

Trash:      2 von 5               Gewalt:           3 von 5

 

Ein paar Doktoranden kommen zufällig einer Verschwörung auf die Spur. Am Teilchenbeschleuniger LHC beim CERN laufen Experimente, die wohl doch gewisse moralische Implikationen nach sich ziehen. Anstatt der Sache weiter nachzugehen melden sie sich als Bediencrew für den Kontrollraum während die Wartungsmannschaft in den Gängen des CERN herumturnt, um den Schaden am heruntergefahrenen Teilchenbeschleuniger zu beheben. Dummerweise aktiviert sich der LHC auf einmal von selbst. Und das gerade in dem Moment als eine von ihnen ihre wenig erfreuliche Simulation über die Wirkung von Higgs-Strahlung auf menschliches Gewebe durchführt. Sie stürmen in den Keller des LHC, um dort eine Notabschaltung durchzuführen. Natürlich sind sie alle fünf runtergestürmt und natürlich sitzen sie jetzt auch alle fest. Dieser Umstand erweist sich als höchst unerfreulich, denn die Strahlung hat die Wartungsmannschaft zwar schon irgendwie umgebracht, aber halt irgendwie doch nicht so richtig. Ziemlich schnell haben die Zombies die Erste der Gruppe an sich gerissen und gefressen. Die anderen irren nun durch die dunklen Gänge in denen sie auf immer neue Zombies treffen. Schließlich wird einer von ihnen gebissen. Die Folge ist dem Zuschauer klar, den Wissenschaftlern zunächst jedoch nicht. (Warum ein Zombieismus, der durch radioaktive Zerstörung des Gehirns hervorgerufen wird, durch Bisse übertragbar ist, wird leider nicht weiter erörtert.) Jedenfalls beginnt sich der Gebissene recht bald zu verwandeln. Zum Glück haben die anderen kurz zuvor die Pistole mit unendlicher Munition gefunden mit der sie auch hervorragend umgehen können, so dass jeder Schuss ein Volltreffer ist. Trotzdem wird ihre kleine Gruppe immer kleiner. Zum Schluss ist nur noch eine junge Dame übrig. Als diese endlich einen Lichtschacht findet und die Erdoberfläche erreicht muss sie feststellen, dass die Zombies das bereits vor ihr getan haben…

 

Vor den Machern von Decay kann man nur den Hut ziehen. Der Film ist mehr oder weniger ein Amateurfilm, aber davon merkt man wirklich nicht viel. Das winzige Budget erlaubte vieles nicht, aber sie haben damit auch nicht versucht Dinge zu zeigen, die ihre Fähigkeiten übersteigen. Stattdessen haben sie die Gänge des CERN als dunkle Kulisse eines fast schon verstörend gut gemachten Horrorfilms genutzt. Auch die Darsteller spielen weit über dem üblichen Amateurfilmniveau. Nur die Rahmenhandlung, die nicht in den unterirdischen Gängen spielt, ist – auch vom schauspielerischen – etwas schwach. Das eigentliche Kernstück des Films ist aber wirklich bemerkenswert gut gelungen. So fällt es stellenweise fast schon schwer zu glauben, dass man sich einen Film ansieht, den ein paar Doktoranden nebenher in ihrer Freizeit gedreht haben. Ich kenne etliche Filme von Filmhochschulstudenten und die sind meistens nicht wirklich begeisternd. Hier haben Naturwissenschaftler ihre Freizeit eingesetzt und einen wirklich guten Horrorfilm gedreht. Da kann sich so mancher Filmwissenschaftler mal eine ordentliche Scheibe abschneiden. Und wenn man sich das Verhältnis von Budget zu Output ansieht, dann kann auch so mancher kommerzielle Horrorfilmer hier noch eine Menge lernen.

 

Links zum Thema

 

Den kompletten Film gibt es bei youtube anzusehen:

Quelle für die oben genannten Basisinformationen: Online-Filmdatenbank (Stand: 1.9.2014)

 

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